Johannes Rauch beschäftigt sich in seinem Vortrag mit dem Unterschied zwischen dem Empfinden von Heimat, Identität und Zugehörigkeit in Afrika und hier in Vorarlberg, Nenzing, Schlins:
Ausgehend von der eigenen Person und dem Umfeld, in dem ich mich bewege, erlebe ich die Welt und antworte auf diese, die Welt gibt mir Antwort auf mein ich. Dies formt das Bild meiner Identität, basierend auf Werten. In meinem Dorf fühle ich mich sicher aufgrund von Werten, Landschaft und Menschen. Heimat hat mit Gewohnheiten zu tun, mit Vertrautem. Ich definiere mich dadurch.
Die Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns unterstützt Waisenkinder in Tansania. Johannes Rauch führt die Begriffe der existentiellen Dynamik und existentiellen Praxis ein. Er erzählt von diesen Kindern und den Kinder im Allgemeinen in Afrika. Diese sind sehr resilient. Diese Kinder haben eine Antwort auf die Welt, sie wissen sehr viel um das Leben und sind dadurch auch fähig, ein Leben ohne Eltern zu bewältigen. Sie kennen die Pflanzen, wissen mit Werkzeug umzugehen, kennen die grundsätzlichen Dinge des Lebens. Dies ist vor allem möglich in der Gemeinschaft von Kindern und in Gemeinschaften, die ihnen ein gesichertes gemeinschaftliches Leben geben.
Die neu erstellten Wasserleitungen in der Region helfen das wichtige Gut Wasser in die Dörfer zu bringen und die Wege fürs Wasserholen zu verkürzen. Das tansanische Schulsystem kommt den Bedürfnissen der jungen Menschen in den Dörfern kaum entgegen. Eine große Anzahl von Schülern erlebt das nicht Weiterkommen im Schulsystem als Versagen. Mit der handwerklich-landwirtschaftlichen Ausbildung kann deren Selbstwert gestärkt werden. Handwerkerausbildung zur Wartung der Wasseranlagen, von Elektrikern, zur Erstellung von Baummaterial und dem Bauen von Unterkünften ist ein weiterer Schritt zur eignen Entwicklung in der Region.
Die Absicherung der Grundbedürfnisse öffnet den Weg auch zu einem Miteinander – sprich des gemeinsamen Muzisierens, Tanzen und vielleicht in Zukunft auch des gemeinsamen Spielens. Dieser Weg verhindert vorallem, das Abwandern in die Städte, das Abrutschen in die Kriminalität, der Armut in der Slums in den Großstädten und in Folge der Flucht bis nach Europa.
Mehr Informationen zu den Projekten auf der Homepage der Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns
Zusammenfassung: Hildegard Schlatter
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